Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verfolgt ein sehr ehrgeiziges Ziel: sie soll die Verarbeitung personenbezogener Daten durch Unternehmen und Behörden im EWR (und teils darüber hinaus) vereinheitlichen.
Die DSGVO gilt seit 2018 und ist von Unternehmen und Behörden zu beachten. Dabei besteht die Möglichkeit, dass drastische Bussen erlassen werden. Solche Massnahmen richten sich vor allem gegen grosse Unternehmen; aber auch kleine können betroffen sein.
Während die Harmonisierung das Ziel ist, gibt es weiterhin wichtige Unterschiede. So zum Beispiel in der Praxis der nationalen Aufsichtsbehörden: während es Behörden gibt, die aktiv sensibilisieren (wie dies in Liechtenstein der Fall ist), trifft dies auf andere Aufsichtsbehörden weniger zu. Unterschiede gibt es auch in Bezug auf die Bussen.
Das Fortbildungsseminar zur DSGVO in Liechtenstein hat zum Ziel, jährlich Entwicklungen aufzuzeigen, die für Unternehmen und für Behörden wichtig sind. Das Fortbildungsseminar findet dieses Jahr bereits zum vierten Mal an der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) in Zusammenarbeit mit der Datenschutzstelle, dem Datenschutzverein Liechtenstein, der LIHK, der BWB Rechtsanwälte AG und den Datenschutzvereinen in der Schweiz und in Österreich statt.
Während viele andere Veranstaltungen einen nationalen Fokus haben, verfolgt das Fortbildungsseminar einen anderen Ansatz: Da die DSGVO den Datenschutz harmonisieren soll, sind auch Erfahrungen aus anderen Ländern relevant und wichtig.
Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz informieren im Rahmen der Tagung über die Erfahrungen aus der Praxis und wichtige Entwicklungen.
Dabei wird in Vorträgen über Entscheidungen in Deutschland und Österreich berichtet, die von Bedeutung für den Alltag sind. So stellt sich im Rahmen des viel diskutierten Auskunftsrecht speziell die Frage, wann dieses Recht (rechts-)missbräuchlich verwendet wird. Auch Fragen zum künftigen Datenschutzgesetz in der Schweiz, das im September 2023 in Kraft treten wird, werden thematisiert.
Neben diesem Block, bei dem die Aufsicht im Vordergrund steht, bilden neuen technologische Entwicklungen ein weiteres Fokusthema der diesjährigen Veranstaltung. Dabei wird es um Fragen zur künstlichen Intelligenz, dem Internet der Dinge oder aktuellen Trends im Bereich Cybercrime gehen.
Die Leiterin der Datenschutzbehörde aus Liechtenstein wird über die neuesten Entwicklungen zum “EU‑U.S. Data Privacy Framework” speziell in Bezug auf die Verwendung der Cloud-Technologie berichten.
Ausserdem werden die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage präsentiert, die durch die Datenschutzvereine in Österreich, der Schweiz und Liechtenstein bei ihren Mitgliedern zur Sicherstellung der rechtlichen Datenschutzvorgaben durchgeführt wurde. Abgerundet wird die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion zur gesamten Thematik rund um die DSGVO.
Für die inhaltliche Gestaltung des Fortbildungsseminars ist wiederum unser Datenschutzexperte, Dr. Philipp Mittelberger, zuständig.
Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier: www.ufl.li